Wiederaufarbeitungslüge
Wiederaufarbeitung macht aus Atommüll noch mehr Atommüll.
Wiederaufarbeitungsanlage – das klingt ein bisschen nach Recyclingstation. Tatsächlich landet aber nur rund 1 % des wiederaufgearbeiteten Atommülls in neuen Brennelementen: das Plutonium. Unterm Strich gibt es nach der Wiederaufarbeitung mehr Atommüll als zuvor. In Frankreich heißen Wiederaufarbeitungsanlagen daher schlicht «usine plutonium», Plutoniumfabrik.
Wiederaufarbeitungsanlagen sind die größten radioaktiven Dreckschleudern der Welt. Die sogenannten MOX-Brennelemente, die Plutonium aus der Wiederaufarbeitung enthalten, sind bei Herstellung, Transport und Einsatz im Atomkraftwerk noch deutlich gefährlicher als die ursprünglichen Brennelemente.
Daneben liefert die «Plutoniumfabrik» auch den Rohstoff für Atombomben.
Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf
Auch in Deutschland sollte eine Wiederaufarbeitungsanlage gebaut werden, das Projekt scheiterte (Wikipedia)
Sellafield – ein schleichendes Tschernobyl
Aus der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield werden pro Tag rund neun Millionen Liter radioaktive Abwässer in die Irische See eingeleitet (Greenpeace, 1998)
Rücknahme radioaktiver Abfälle aus der Wiederaufarbeitung
Bis 2005 wurden Brennelemente aus deutschen AKW zur Wiederaufarbeitung transportiert. Nun kommt der Müll zurück (Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH)
Gutachten: «Nicht zumutbare» Strahlung in La Hague und Sellafield
Die Wiederaufarbeitungsanlagen setzen weit mehr Radioaktivität als bisher angenommen frei. Nach deutschem Atomrecht wären die Anlagen illegal (Der Spiegel, 2001)
Wiederaufarbeitung: Die wichtigsten Fakten
Es findet fast kein Recycling von verbrauchtem Kernbrennstoff statt (Hintergrundinfos von Greenpeace, 2007)
Use of Reprocessed Uranium: Challenges and Options
Brennelemente aus wiederaufgearbeitetem Uran sind kompliziert und teuer und daher kaum genutzt (IAEO, 2009, engl.)
Wiederaufarbeitung: Die wichtigsten Fakten
Infos über die Wiederaufarbeitungsanlagen Sellafield und La Hague und ihre radioaktiven Emissionen (Greenpeace, 2005)
Wo Uran und Plutonium aus der Wiederaufarbeitung landeten (Bundesdrucksache 18/9100, Abschlussbericht Endlagerkommission, S. 85, 2016)