Uranmülllager Gronau
An der Urananreicherungsanlage Gronau stapelt sich der Müll, sofern er nicht in Russland landet.
Mehr als 27.000 Tonnen abgereichertes Uran entsorgte die Gronauer Urananreicherungsanlage der Firma Urenco bis 2009 in Russland. Offiziell deklariert als «Kernbrennstoff» landete der Strahlenmüll in «geschlossenen Städten» im Ural, wo die rostenden Behälter noch immer unter freiem Himmel liegen. Für den angeblichen Wertstoff musste die russische Atomfirma Tenex allerdings nichts bezahlen. Vielmehr zahlte Urenco dafür, dass sie ihren Dreck loswurde.
Zwischenzeitlich stellte das Unternehmen seinen Uranmüll auch in Gronau selbst ab: als gasförmiges, giftiges Uranhexafluorid (UF6) im über vier Fußballfelder großen, firmeneigenen «Freilager». Die 59.000 Tonnen fassende Abfallhalle für Uranoxid blieb zunächst noch leer: Spätestens seit 2019 läuft der Export nach Russland wieder.
Atomausstieg hin oder her, die Urananreicherung in Gronau ist lukrativ. Ein Unternehmen geht auf Expansionskurs (der Freitag, 2008)
Kein Atomausstieg in Gronau und Lingen – oder doch?
Aus Deutschland wird jedes zehnte AKW der Welt mit Brennstoff versorgt – bisher ohne eine Begrenzung der Laufzeit (.ausgestrahlt-Blog)
Atomausstieg mit einer Ausnahme
Kritiker*innen fürchten, Uran von Urenco aus Gronau werde künftig militärisch genutzt (die Tageszeitung, 2019)
Laut eines Rechtsgutachtens des Bundesumweltministeriums könnten die Urananlagen in Gronau und Lingen stillgelegt werden (Kölner Stadt-Anzeiger, 2017)
Ist Russland wieder unsere Atommüllhalde?
Statt der Lagerung in Deutschland nutzt Urenco wieder die «billige Atommüllverschiebung» (.ausgestrahlt-Blog)
«Jeglicher Transport muss sofort gestoppt werden!»
Umweltaktivist*innen fordern von der Bundesumweltministerin ein sofortiges Ende des Atommüllexports nach Russland (.ausgestrahlt-Blog, 2020)
Das Abfallprodukt der Urananreicherung Uranhexafluorid gilt als Atommüll – warum gehen trotzdem Transporte ins Ausland? (Greenpeace, 2019)
Urenco-«Freilager» für Uranmüll in Gronau
Container mit giftigem Uranhexafluorid-Gas auf dem Urenco-Firmengelände in Gronau/Westfalen (2020)
Uranmüll-«Freilager» im sibirischen Tomsk
Die Behälter rosten langsam vor sich hin (Google Maps, 2020)
Deutsche Atommüllfässer verrotten in Sibirien
Schon zwischen 1996 und 2009 «entsorgte» die Urananreicherungsanlage Gronau ihren Uranmüll im Russland (NaturFreunde, 2012)
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Statt der Lagerung in Deutschland nutzt Urenco wieder die «billige Atommüllverschiebung» (.ausgestrahlt-Blog, 2019)