Technisch ungelöst
Die Langzeitlagerung von Atommüll ist noch nicht einmal technisch gelöst.
Über 80 Jahre nach Entdeckung der Kernspaltung ist noch nicht einmal klar, wie man den hoch radioaktiven Abfall lagern müsste, damit er nicht zur Gefahr für Mensch und Umwelt wird – geschweige denn, wo.
Viele Sicherheitsfragen sind weiterhin völlig offen. So nahmen die USA wegen schwerwiegender Gefahren für Mensch und Umwelt wieder Abstand von ihrem Projekt eines geologischen Tiefenlagers in den Yucca Mountains (Nevada). Im Atommülllager «Idaho National Laboratory» (INL) reagierte flüssiger Atommüll mit einem Bindemittel und explodierte.
Hoch radioaktive «Atomsuppe», wie sie in Wiederaufarbeitungsanlagen anfällt, ist, wie Chemiker*innen herausfanden, nicht einmal in Glas eingeschmolzen sicher verpackt – auch diese sogenannten Glaskokillen können bei Kontakt mit Wasser bersten. Und den Antrag für ein Atommülllager tief im schwedischen Granit wies das zuständige Umweltgericht 2018 als nicht genehmigungsfähig zurück, weil die vorgesehenen Kupferkapseln den strahlenden Müll nicht sicher einschließen könnten.
Atommüll: Sicherheitsanforderungen veraltet!
Aus Schacht Konrad darf deutlich mehr Radioaktivität austreten, als für ein hochaktives Lager erlaubt würde (.ausgestrahlt-Blog, 2019)
Beim Betrieb von AKW entsteht täglich hochgiftiger Atommüll. Noch kein einziges Gramm davon ist schadlos «entsorgt» (Hintergrundinfos von .ausgestrahlt)
Ein dauerhaftes Lager für hoch radioaktive Abfälle muss aus Sicht des Gesetzgebers bestimmte Sicherheitsanforderungen erfüllen (.ausgestrahlt-Blog, 2020)
Gebündelte Informationen zum Thema Standortsuche für ein langfristiges Atommüll-Lager (Hintergrundinfos von .ausgestrahlt)
Kupfer-Ummantelungen für abgebrannte Brennstäbe halten nicht mal tausend Jahre dicht (taz, 2009)
Suche nach einem tiefengeologischen Atommüll-Lager: Mit der Tiefe nehmen die Erkenntnisse ab (.ausgestrahlt-Blog, 2018)
Atommüll-Transporte: Glaskokillen nicht stabil
Unter bestimmten Bedingungen können Glaskokillen bersten, die Radioaktivität dann in die Umwelt gelangen (Linkszeitung, 2010)
«Endlagerung radio- und chemotoxischer Abfälle im Tiefuntergrund»
Wissenschaftlich-technische, planerisch-organisatorische und strukturelle Schwachstellen – 4 Fallbeispiele. (Greenpeace-Studie, 2016)
USA machen mit Katzenstreu Atommüll-Lager aus Versehen zur Bombe
Bericht über eine Explosion infolge einer Reihe von absurd anmutenden Fehlern (Focus, 2014)
Forscherstreit über Langzeitsicherheit von Atommülllagerung
Chemiker*innen warnen: Glaskokillen mit hochradioaktivem Müll können bei Kontakt mit Wasser bersten (Spiegel, 2010)
Bericht zum schwedischen Endlagerkonzept (Deutschlandfunk, 2009)
«Die Reise zum sichersten Ort der Erde»
Dokumentarfilm über die weltweite Suche nach einem dauerhaft sicheren Platz für den Atommüll (W-Film, CH, 2018)
Dossier über ungeklärte Fragen beim Umgang mit Atommüll und die schwierige Suche nach einem Atommülllager (scinexx, 2017)
Rock Solid? A scientific review of geological disposal …
Eine wissenschaftliche Überprüfung der geologischen Entsorgung hochradioaktiver Abfälle (Greenpeace-Studie, 2010, engl.)
Schwedisches Umweltgericht erklärt Konzept für geplantes unterirdisches Atommülllager für nicht genehmigungsfähig (taz, 2018)
Zu unsicher: US-Regierung erlässt vorläufigen Stopp des Atommülllager-Projekts in den Yucca Mountains (Deutschlandfunk, 2010)