Super-GAU
Die Wahrscheinlichkeit eines Super-GAUs innerhalb von 40 Jahren liegt in der EU bei 14 %.
Die «Deutsche Risikostudie Kernkraftwerke Phase B» von 1989 beziffert das Risiko eines Super-GAUs aufgrund technischen Versagens in einem westdeutschen Atomkraftwerk mit 0,003 % pro Jahr. Das klingt nach wenig. Aber allein in der Europäischen Union gibt es (Stand Juli 2019) 126 Atomkraftwerke. Bei einer Betriebszeit von 40 Jahren käme es hier demnach mit einer Wahrscheinlichkeit von über 14 % zu einem Super-GAU.
Hinzu kommt: Viele mögliche Störfallszenarien und gefährliche Altersmängel in den Reaktoren sind in der Risikostudie gar nicht berücksichtigt, genauso wenig wie alle Unfälle, die – wie in Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima – unter anderem durch menschliches Versagen beziehungsweise Unterschätzen von Naturgewalten passieren.
Sauber, sicher, alles im Griff?
Deutsche Atomkraftwerke stellen weiterhin eine Gefahr für unsere Sicherheit dar (Studie des BUND, 2018)
Mit zunehmendem Alter der Meiler steigt die Gefahr eines schweren Unfalls (Report von Greenpeace, 2014)
International Nuclear Risk Assessment Group
Netzwerk unabhängiger internationaler Atomenergieexpert*innen, das im März 2014 zum 3. Jahrestag von Fukushima gegründet wurde
Ob Defekt, Flugzeugabsturz, Materialermüdung, Versagen: Ein Super-GAU bedroht Millionen Menschen (.ausgestrahlt Hintergrundinfos)
«World Nuclear Industry Status Report 2020»
Statusreport der Atomindustrie weltweit, Kapitel European Union, United Kingdom, Switzerland (2020, engl.)
«Schwere Reaktorunfälle – wahrscheinlicher als bisher angenommen»
Studie von Helmut Hirsch im Auftrag von Greenpeace (2012)
«Deutsche Risikostudie Kernkraftwerke – Phase B»
Probabilistische Sicherheitsanalyse: Super-GAU-Risiko in deutschen AKW 1:33.000 pro Reaktor und Jahr (GRS, im Auftrag des BMFT, 1989)