Strahlende Säcke
An 150.000 Orten rings um Fukushima stapelt sich der Strahlenmüll in Plastiksäcken.
Mit immensem Aufwand versucht die japanische Regierung, die Region um Fukushima zu dekontaminieren. Zigtausende schlecht entlohnte und nur unzureichend gegen Strahlung geschützte Arbeiter*innen spritzen Dächer und Fassaden ab, kratzen Regenrinnen und Fugen aus, stutzen Büsche und Bäume, säubern Rinnsteine und Gullys, fegen radioaktiven Staub und belastetes Laub zusammen und tragen mit Baggern und Spaten die oberste Erdschicht ab. Der Strahlenmüll landet in Millionen von schwarzen Plastiksäcken, die überall herumstehen, zeitweise an bis zu 150.000 Stellen.
Eine 2011 verteilte Broschüre rief die Bevölkerung auf, dem strahlenden Cäsium mit Bürsten, Backpulver und Essig zu Leibe zu rücken. Der Erfolg aller Putzmaßnahmen ist jedoch begrenzt: 70 Prozent der Region sind Berge und Wälder, die sich nicht dekontaminieren lassen. Wind und Regen treiben daher immer wieder neue strahlende Partikel herbei – auch in bereits «gesäuberte» Gebiete.
Acht Jahre nach dem Super-GAU ist die Region um das AKW Fukushima immer noch hoch verstrahlt, allen Säuberungsaktionen zum Trotz (Greenpeace, 2019)
Atommüll lagert im Wald, Atomtransporte gehen über auf die Straßen – das Leben rund um Fukushima ist nicht normal (Greenpeace, 2017)
Fragen und Antworten zu den beiden bisher größten Atomkatastrophen (Broschüre von .ausgestrahlt, 2016)
Film: «Schliddrüsenkrebs in Fukushima»
Informationen zur Strahlengefahr nach der Katastrophe von Fukushima (Ärzte gegen Atomkrieg, 2019)
30 Jahre Leben mit Tschernobyl, 5 Jahre Leben mit Fukushima
Report zu den gesundheitlichen Folgen der Atomkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima (IPPNW, 2016)
Bericht über die Strahlenbelastung in bereits dekontaminierten Gebieten um Fukushima (Greenpeace, 2015)
Bildband mit 44 Fotoreportagen aus Fukushima, von Alexander Tetsch, geb. Neureuter (S. 118 ff + S. 128, 2014)
Die Atomkatastrophe von Fukushima: Arbeiten mit der Radioaktivität
Film über die Dekontaminationsarbeiter*innen, die die Region Fukushima vom Fallout des Super-GAU befreien sollen (Greenpeace, 2019)
Folgen des Super-GAUs: Atommülllager an jeder Ecke in der Region Fukushima (Greenpeace, 2017)
Bericht über die Strahlenbelastung in bereits dekontaminierten Gebieten um Fukushima (Greenpeace, 2019)
Wohin mit dem strahlenden Müll?
In der ganzen Region Fukushima stapeln sich die schwarzen Säcken voll kontaminiertem Material (Greenpeace-Film, 2018)
On the Frontline of the Nuclear Accident: Workers and Children
Report zur Strahlenbelastung für Dekontaminationsarbeiter und Kinder in der Region Fukushima (Greenpeace, 2019, engl.)