
Scharfmacher
Atombrennstoff aus deutschen Anlagen hält US-Atomwaffen betriebsbereit – mindestens bis 2030.
Moderne Atomwaffen benötigen Tritium, also radioaktiven Wasserstoff, als «Booster» oder Zünder. Weil dieses mit der Zeit zerfällt, muss es regelmäßig erneuert werden. Die USA lassen das Waffen-Tritium in eigens dafür ausgerüsteten zivilen AKW des Staatskonzerns «Tennessee Valley Authority» (TVA) produzieren. Das für den Betrieb dieser Reaktoren erforderliche angereicherte Uran soll bis 2030 die deutsch-niederländisch-britische Atomfirma Urenco liefern, an der RWE und E.ON / PreussenElektra beteiligt sind. Urenco hat die TVA bereits von 2006 bis 2010 mit Brennstoff versorgt – obwohl die Atomfirma laut ihrem Gründungsvertrag Uran nur für friedliche Zwecke anreichern darf.
Höchstwahrscheinlich hat auch die Urenco-Urananreicherungsanlage im nordrhein-westfälischen Gronau zum Fortbestand des völkerrechtswidrigen US-Atomwaffenarsenals beigetragen – und wird dies weiter tun.
URENCOs künftige Unterstützung des US-Atomwaffenprogramms
Die Bundesregierung betreibt ein Verwirrspiel in Sachen künftiger Uranlieferungen für das US-Atomwaffenprogramm (MdB Hubertus Zdebel / Die Linke, 2017)
US-Betreiber TVA weitet Tritium-Produktion für Atomwaffen aus
Mehr und mehr verwischen die USA die Grenzen zwischen vermeintlich ziviler und militärischer Nutzung der Atomenergie (MdB Hubertus Zdebel / Die Linke, 2017)
Urenco, Betreiber der Urananreicherungsanlage in Gronau, expandiert und erhöht den Anreicherungsgrad (.ausgestrahlt-Blog, 2019)
Was die Uranfabrik in Gronau mit US-amerikanischen Atomwaffen zu tun hat (IPPNW, 2018)
Die Bedeutung des Tritium-Nachschubs für Atomwaffen und die Beihilfe von Urenco dazu (IPPNW, 2018)
Das heikle Geschäft mit dem URENCO-Uran
Die Verstrickung der deutsch-niederländisch-britischen Atomfirma Urenco in das US-Atomwaffenprogramm (WDR, 2017)