Radioaktive Schlammseen
Uranbergbau verursacht Krebs und verseucht ganze Regionen.
Beim klassischen Uranbergbau bleiben mehr als 99 % des geförderten Uranerzes als fein zermahlener, giftiger und strahlender Dreck zurück, in der Regel in Form riesiger Schlammseen («Tailings»). Enorme Mengen Erz mit zu geringem Urangehalt sind nicht verwertbar und landen als Abraum auf großen Halden. Radioaktive und giftige Stoffe aus Minen, Tailings und Halden verseuchen Luft, Wasser und Boden und verursachen große Gesundheitsschäden.
Aus dem Schlammlagerbecken der «Atlas Uranium Mill» in Moab (Utah/USA) sickern seit Jahrzehnten giftige und radioaktive Substanzen in den Colorado River, der 18 Millionen Menschen mit Trinkwasser versorgt. In Kasachstan gefährdet der radioaktive Staub eines austrocknenden Tailing die Stadt Aqtau mit ihren 180.000 Einwohner*innen.
Rund 9.000 ehemalige Arbeiter*innen der Wismut-Urangruben in Ostdeutschland sind strahlenbedingt an Lungenkrebs erkrankt. Die Bewohner*innen der kirgisischen Uranbergbaustadt Mailuu-Suu bekommen doppelt so häufig Krebs wie ihre Landsleute. Massive Gesundheitsprobleme infolge des Uranbergbaus sind auch in vielen anderen Abbaugebieten nachgewiesen.
Artikel aus dem Fachmagazin Strahlentelex zum Uranbergbau (2013)
Bericht über die Auswirkungen des Areva-Uranabbaus in Niger (Der Spiegel, 2010)
Broschüre der Wiener Umweltanwaltschaft (Hrsg. Österreichisches Ökologie-Institut, 2012)
Daten und Fakten über die globale Dimension, das Risiko und den Widerstand gegen Uranabbau und Atomenergie (2019)
Der Uranabbau in Thüringen und Sachsen hat einen kaum beachteten, gigantischen Haufen Dreck hinterlassen (.ausgestrahlt, 2015)
Interaktive Karte zu den Gesundheits- und Umweltfolgen der nuklearen Kette (Ärzte gegen den Atomkrieg, 2019)
Südafrika: 2,5 Millionen Menschen leben in der Nähe radioaktiver und giftiger Abraumhalden – mit dramatischen Folgen (UJUZI-Doku, 2016)
Wie wirkt Uran auf die menschliche Gesundheit?
Website der Ärzte gegen den Atomkrieg (IPPNW) zu Gesundheitsfolgen des Uranabbaus
Wismut-Kumpel kämpfen um Gerechtigkeit
Wie ehemaligen Bergleuten im DDR-Uranabbau die Anerkennung der Berufserkrankung verweigert wird (MDR-Doku, 2019)
Uranium Mining and Milling Wastes: An Introduction
Einführung zu den Rückständen des Uranabbaus und der Uranerzaufbereitung («WISE Uranium Project», 2011, engl.)
«Environmental Monitoring at a Former Uranium Milling Site»
Radioaktiver und giftiger Staub gefährdet die Gesundheit der Bewohner*innen der kirgisischen Stadt Aktau (Springer, 2018, engl.)
«Wir atmen Uran, wir essen Uran»
Reportage aus der verstrahlten kirgisischen Stadt Mailuu-Suu (Deutschlandfunk, 2009)
Wismut Uranbergarbeiter-Kohortenstudie
Zusammenfassung der abgeschlossenen und Überblick über noch laufende Studien zu den Wismut-Uranarbeiter*innen (Bundesamt für Strahlenschutz, 2018)
Information from Atlas Mill Reclamation Task Force
Zusammenfassung über die von den Tailings der Atlas-Uranmühle in Moab/Utah ausgehenden Umweltgefahren (ca. 1996, engl.)
Health Hazards for Uranium Mine and Mill Workers
Zusammenstellung von Studien zu Gesundheitsschäden durch Uranbergbau (WISE Uranium Project, 2019, engl.)