Atommüllkippe Asse II
Das Versuchsendlager Asse säuft schon nach 20 Jahren ab.
126.000 Fässer Atommüll entsorgten Atomindustrie und Atomforscher*innen zwischen 1967 und 1978 nahezu kostenlos im «Versuchsendlager» Asse II – von Plutonium bis zu eingeäscherten kontaminierten Körperteilen der beiden Arbeiter, die 1975 bei einem Unfall im AKW Gundremmingen A ums Leben kamen. Asse II, 10 Kilometer südöstlich von Wolfenbüttel gelegen, galt offiziell als «Pilotprojekt» für das geplante tiefengeologische Atommülllager im Salzstock Gorleben.
Das ehemalige Salzbergwerk sei jahrtausendelang sicher, beteuerten Expert*innen, ein Wassereinbruch ausgeschlossen. 20 Jahre später flossen täglich 12.000 Liter Wasser in die Stollen.
Inzwischen sind die ersten Fässer undicht, die Grube ist einsturzgefährdet. Um eine großräumige Verseuchung des Grundwassers zu vermeiden, muss der ganze Müll wieder raus. Die Kosten dafür – die Rede ist von bis zu 10 Milliarden Euro – müssen nicht etwa die Verursacher*innen, (AKW-Betreiber*innen und Forschungsinstitute) sondern die Steuerzahler*innen tragen. Dafür änderten CDU und SPD im Jahr 2009 eigens das Atomgesetz.
Notiz zur Asse-Besichtigung 1964
«Insgesamt kann gesagt werden, dass die Anlage (…) grundsätzlich geeignet erscheint.» (Notiz Projektgruppe Endlagerung radioaktiver Abfälle, 1964)
Atommüll-Bergung aus der Asse könnte zehn Milliarden kosten
Bei einem Besuch der Schachtanlage legte die Endlager-Kommission eine neue Kostenschätzung vor (Süddeutsche Zeitung, 2016)
Das Atommüll-Desaster in der Asse und die Konsequenzen (Broschüre von Bündnis 90/Die Grünen, 2009)
Datenblatt zur Chronologie und zum Atommüll-Inventar der Asse II (Atommüllreport, 2020)
Atommülllager Asse könnte Bund fünf Milliarden Euro kosten
Der Bundesrechnungshof sieht ein «erhebliches Risiko», dass die Kosten für das instabile Bergwerk drastisch steigen (Tagesspiegel 2019)
Die Bergung des Atommülls soll nicht vor 2033 beginnen und circa 4 Milliarden Euro kosten (.ausgestrahlt-Blog, 2020)
Regionaler Zusammenschluss von interessierten Bürger*innen und der Bürgerinitiative «Aktion Atommüllfreie Asse» (AAA)
Asse war als AKW-Endlager ausgewiesen
Über die Funktion der Atommüllkippe Asse II als Entsorgungsnachweis für die Atomkraftwerke (Der Spiegel, 2009)
Abschlussbericht PUA zum Atommülllager Asse II
Abschlussbericht des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses im Niedersächsischen Landtag (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, 2012)
Atommüll-Bergung aus der Asse könnte zehn Milliarden kosten
Das Bundesumweltministerium berechnet die zu erwartenden Ausgaben für die Bergung und Neudeponierung des Asse-Mülls (dpa, 2016)
Zur Geschichte des Endlagers Asse II und ihrer heutigen Relevanz
Vortrag Detlef Möller am Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) (Dokumentation des Karlsruher Instituts für Technologie, S. 9–24, 2016)
In der Asse lagern auch eingeäscherte Körperteile zweier im AKW Gundremmingen umgekommener Arbeiter (Stern, 2009)